2018
Klang, Kupfer, Stearin, entkleidete Registrierkasse, DC-Getriebemotor, DC-Drehzahlsteller, Kabelbinder, Discokugelmotor, Kegelkugellager, Kugellager, Gewindestange, Dönermotor, Schneckenabwehrband, Verstärker, Lautsprecher, MP3-Player, 1-Cent-Münzen, 2-Euro-Stücke, Kabel, Holz, Eisen, Zinn, Isolierband, Schrauben, Muttern, Strom, Videoloop auf LCD-Bildschirm
Maße raumbezogen

„quasi non nihil possidentes“ ist eine Klang- und Rauminstallation, die aus fünf Elementen besteht.





Ein Video zeigt zwei Zwei-Euro-Münzen, deren Pillen ausgeschlagen und ausgetauscht werden. Zum Ende werden die Münzen an einer Bartheke wieder dem Geldkreislauf zugeführt. Es handelt sich um eine griechische Sonderprägung zum zehnjährigen Jubiläum der Euroeinführung und einer deutschen Sonderprägung zum dreißigjährigen bestehen der Eurpaflagge.


Eine alte Registrierkasse, von ihrer blechernen Hülle befreit, sodass eine Transparenz entsteht, die alle Mechanismen offenlegt, ist im Herzen mit einem kleinen Motor versehen, der in einem langsamen Tempo mit einem Kabelbinder gegen die Klingel der Kasse schnellt.



Eine Maschine dreht langsam eine Gewindestange im Kreis. An der
Stange tanzen zwei sich gegenseitig verfolgende Zwei-Euro-Ringe herab und erzeugen eine flirrend metallischen Klang. Die Pillen sind aneinandergeklebt an der Wand als kleiner Punkt angebracht.



Aus 3500 Ein-Cent-Münzen wurde auf einem hohen hölzernen Sockel ein Turm zusammengesetzt. Unter dem Turm wurde ein Loch in die Fläche gebohrt, sodass ein kleiner Lautsprecher Klänge durch den Turm senden und die Platte als Resonanzboden nutzen kann. Man hört im Sekundentakt ein hell piependen Ton, der von der Braunschweiger Atomuhr abgenommen wurde. Der Klang changiert in der Lautstärke, was subtile, wie auch offensive Momente hervorruft.



Ein Baum aus Kupfermünzen wird von einem Discokugelmotor langsam gedreht. Ein Gegengewicht aus Wachs, das seine spezifische Färbung durch Erhitzen in einem Kupferkessel erhielt verweist auf den Herstellungsprozess der Münzen und dient gleichzeitig als Gegengewicht. Auf der Sockelkonstrukion liegen einige, alten Athener Drachmen nachempfundene, in Eigenproduktion hergestellte Münzkopien.



Unebenheiten des historischen Holzfußbodens wurden mit Ein-Cent-Stücken ausgeglichen. Eine besonders abfallende Ecke wurde mit Ein-Cent-Stücken begradigt. Alle Sockel und Kabel der Gesamtinstallation wurden mit kupfernem, auf der gleichen Höhe angebrachtem Schneckenabwehrband gesichert.
Ansicht Palais für aktuelle Kunst, Glückstadt